An dieser Stelle wollen die Mitarbeiter der Berliner MGH von Zeit zu Zeit anhand ausgewählter Urkunden aus der laufenden Editionspraxis einem breiteren Publikum Einblicke in die alltägliche Arbeit ermöglichen.
Die zu behandelnden Dokumente und die darin fixierten Rechtsakte sollen als Einzelfall zeigen, aus welchen Formen der Überlieferungen die Texte gewonnen werden, aus welchen Gründen und mit welchen Intentionen sie seinerzeit vergeben wurden und welchen Nutzen und Gewinn sowohl der Forscher über mittelalterliche Phänomene als auch der interessierte Laie heute daraus ziehen kann.
Im Zusammenspiel von näheren Entstehungszusammenhängen, den Urkundentexten und, wenn möglich, auch entsprechenden Abbildungen und Übersetzungen, sollen die Fälle die Spannbreite zwischen jenen enorm bedeutenden spätmittelalterlichen Rechtsakten, wie etwa der Goldenen Bulle oder dem Privilegium maius, bis hin zu solchen Stücken abdecken, die ihren Forschungswert erst beim genaueren Hinsehen offenbaren, wie etwa Reichssteuerquittungen, Pfalzgrafenernennungen, Pensionsanweisungen oder Geleitbriefe. Die Beispiele dokumentieren damit für eine interessierte Öffentlichkeit den Arbeitsalltag eines Forschungs- und Editionsprojekts.